5. November 2015

38.

Eigentlich sollte es mir ja nichts ausmachen, von Isländern als Ausländer gesehen zu werden,
das bin ich ja auch. Ich spreche die Sprache nicht flüssig und trete gerne auch mal in Fettnäpfchen. Ist halt so.
Was mich nervt ist vielmehr wenn ich als Tourist behandelt  werde, gleich auf Englisch, gleich ganz anders.
Wenn ich dann entgegen der Erwartungen, die auf Grund meiner roten Berliner Sparkassencard aufgebaut wurden, beim Bezahlen auf Isländisch antworten kann, fühlt sich das schon echt gut an! Klappt auch immer besser!
Ich hab aber schon einige lustige Sachen erlebt, er Verkäufer im Laden hat mir weiter hartnäckig auf Englisch geantwortet, ich weiter auf Isländisch, sehr absurd.
Oder in einem Restaurant,das erste mal hab ich mir vertraut das Ganze auf Isländisch zu regeln, fange ich also an. Einfach, Hae und Bestellung. Dann fing die Frau aber an Fragen zu stellen, ich zu stolz um jetzt den Touri zu machen also einfach já, já und ein já mit gestellt überlegendem Gesicht. Sagen wir mal gut, dass ich scharfes Essen verkrafte!

Aber für all diese Situationen in ich ja hier, alles von Anfang her richtig zu machen wäre ja langweilig und sich über sie zu lange de Kopf zu zerbrechen Zeitverschwendung. Kulturverständnis und Gefühl braucht Zeit. Bis man dann in so ein Fettnäpfchen tritt, hat man oft noch gar nicht realisiert, dass etwas anders ist, das oberflächlich alles wie zu Hause ist und man trotzdem Unterschiede lebt und erlebt.


Lily

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