30. April 2015

18. Da bin ich nicht mehr da

Die "Da bin ich nicht mehr da's" fingen schon letzten Oktober an, als ich die feste Zusage erhalten, den Vertrag unterschrieben und weggeschickt hatte. Zwangsläufig musste ich nun Geburtstage und Feiertage verpassen. Aus diesen zwangsläufigen Vorahnungen werden immer mehr Realität. Meine Freunde planen Geburtstage, ich wähle zusammen mit meinen Freunden meine Kurse für die Oberstufe, ohne sie mit manchen von ihnen tatsächlich zu erleben, meine Mutter muss ich verbessern, wenn sie vorschlägt, wie wir das eine oder andere nächstes Jahr zu dieser Zeit machen könnten.
                                                       
                                                          "Da bin ich schon weg!"
                                 "Ach ja" sagen die, die es eigentlich wissen, "stimmt ja."
                                   "Wie weg", fragen dann die, die es noch nicht wissen.

Und dann auf erstaunte Gesichter berichte ich von meinen Plänen, von meinen Ahnungen und von der Gewissheit, dass ich am Tag x, im Monat y noch in diesem oder schon im nächsten Jahr nicht hier in Deutschland sein werde.Oft sind das für mich solche, Kloßrunterschluckachstimmtjadabinichjaweg Momente, Krass ich bin ja wirklich bald weg!


Gestern habe ich einen dicken, braunen Umschlag bekommen, von Afs. Antrag zur Aufenthaltsgenehmigung, ein Handbuch und ein kleiner Sprachkurs extra für Austauschschüler.
Ich finde das echt süß, man merkt bei der Auswahl der Verben, Adjektive und kurzen Sätzen echt, dass sich jemand Gedanken gemacht hat, was für uns nützlich sein könnte. (Essen, schlafen, Ich verstehe nicht(s))
                                             
                                                  Ég er skiptimemi í Ísland af ágúst 2015.
                                         Ich bin Austauschschüler in Island ab August 2015
             
Das wird langsam alles so unglaublich real, so greifbar. Wo sind die ganzen Monate hin?
Jaja die Zeit rennt und ich renn zwangsläufig mit. In einem Strudel aus Schule, Freunden und langsam wärmer werdenden Tagen genieße ich das Leben gerade sehr.



Lily

6 Kommentare:

  1. Oh man, der Post ist wunderbar :3

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  2. Ach wie gut kenne ich diese Gedanken und Gefühle von meiner Tochter...sie war zwar nur ein halbes Jahr in Island, aber es war eine super zeit für sie. Was ist die Quintessenz: lernt Isländisch an der Uni und ist ab Juli wieder dort zum Arbeiten! Und wir werden unseren 2. Urlaub im August dort verbringen und sie dort auch treffen. Ach ja...gute Zeit!!!!! Margrit.

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  3. Ohhh wie gut ich das kenne, aber in Deutschland das wirst du noch viele Jahre wieder erleben. Bei mir fangen jetzt langsam die letzten male in Finnland an und wenn meine Gastmama sagt ja das kannst du nächstes Jahr dann machen, müssen wir leider, immer etwas traurig feststellen das es nicht geht. Ich werde wieder kommen, aber so wie im auslandsjahr wird es nie wieder werden....
    Die frage ist was ist schwieriger zu verlassen?
    Aber das du nach Island gehst finde ich echt richtig toll. Und die Sprache hört sich auch, im vergleich zu finnisch nicht so schwer an. :D
    LG Maira

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  4. Hej Lily, du beschreibst das Gefühl so gut...
    Es kommt immer öfters, das man bemerkt "Ach ne, da kann ich nicht. Da bin ich schon weg."
    Das ATJ rückt immer näher... Schön und gruselig zugleich.
    Deine Caro <3

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  5. Ich kann dir diese Worte so gut nachempfinden, ich geh nächstes Jahr auch für ein Jahr weg und ständig kommen diese "Ach ja...da bin ich ja gar nicht mehr hier Momente"...Ich finde deinen Blog unglaublich toll, weil man sich so gut in dich hineinversetzen kann! Ich finde es toll und wirklich mutig, dass du nach Island gehst und wünsche dir alles Glück der Welt ♥

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